Mittwoch, Januar 16

zur Tangogeschichte - 6

Über die Musiker der Guarda Viaja:
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Guarda Vieja, Alte Garde, nennt man die Generation der Musiker, die sich ab 1890 dem Tango widmeten. Spätestens ab dieser Zeit eroberte dieser die Straße. Musikkapellen, die auf Jahrmärkten und Volksfesten zum Tanz aufspielten, integrierten den Tango in ihr buntes Programm aus Polkas, Mazurkas und Walzern. [...]


Das Publikum kam bald aus dem Zentrum und aus dem anderen Stadtteilen in die unzähligen Cafés im Hafenviertel. Es waren nicht mehr nur Tänzer, die die Tangomusik für sich entdeckten, denn das Publikum wollte nicht mehr ausschließlich tanzen, sondern auch zuhören. [...] Diese aufmerksamere Zuhörer veranlaßte die Musiker der Guerda Vieja dazu, ihr Spiel zu verbessern, zu präzisieren und den noch jungen Musikstil weiterzuentwickeln.

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Die reinen Tango-Ensembles verdrängten langsam die verschiedenen Orchester und deren international gemischtes Musik-Repartoire aud den Cafés der Hauptstadt. Der Tango begann, das Zentrum zu erobern, seine Interpreten wurden immer professioneller. [...]

Die meisten Orchester klangen zur Zeit der Guerda Viaja relativ ähnlich. Den Musikern fehlte es an den technischen Fertigkeiten, um eine prägnante und unterschiedbare musikalische Persönlichkeit zu entwickeln. Die Orchesterleiter waren damals eher Manager. Sie kümmerten sich um Auftrittsmöglichkeiten und engagierten ihre Musiker kurzfristig und je nach Bedarf. Sobald ein Vertrag abgelaufen war, wechselten diese zu einem anderen Orchester.

Eine Ausnahme waren Roberto Firpo und Francisco Canaro, die bereits in der Zeit der Guarda Vieja einen eigenen musikalischen Ausdruck entwickelten
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Arne Birckenstock & Helena Rüegg, Tango

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